Luises aktive Erinnerung
Erinnerungsarbeit an der Königin-Luise-Schule
An der Königin-Luise-Schule gibt es ein umfangreiches und vielschichtiges Erinnerungskonzept über die Auswirkungen des Nationalsozialismus an unserer Schule. Es wurde über mehrere Jahre hinweg gemeinsam mit unseren Schüler:innen entwickelt, wird von ihnen getragen und ständig erweitert.
Es umfasst folgende Hauptaspekte:
Forschung
Unsere Schüler:innen erforschen die Geschichte ihrer Schule; ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf den Biografien von Opfern der NS-Diktatur aus der Schulgemeinschaft.
Diese Arbeit leistet die Schüler:innenschaft vor allem in den Projektkursen und Zusatzkursen Geschichte der Jahrgangstufe Q1 und Q2. Jedes Jahr gibt es an den Projekttagen aber auch einen „Schnupperkurs“ für die Stufen 7 bis Q2.
Veröffentlichungen
Die Erkenntnisse zur Schulgeschichte werden fortlaufend auf der Website der KLS unter „Historisches“ veröffentlicht.
Alle erforschten Biografien gehen ein in das „Gedenkbuch der KLS“.
Wesentliche Ergebnisse wurden im Jahr 2023 in Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum und weiteren Partnern in Buchform veröffentlicht
Stolpersteinpatenschaften der KLS-Klassen
Sind die Biografien der ehemaligen Schülerinnen erforscht, werden für sie Stolpersteine vor dem Schuleingang verlegt; inzwischen sind es bereits 34. Finanzierung und Pflege übernehmen die Klassen und Oberstufenkurse durch freiwillige Übernahme einer „Stolperstein-Patenschaft“.
Stolpersteinpatenschaften von Eltern
Auch die Angehörigen unserer ehemaligen jüdischen Mitschülerinnen wurden Opfer der NS-Diktatur. Für sie können Stolpersteine vor den ehemaligen Wohnorten verlegt werden.
Viele Familien aus unserer Schulgemeinschaft übernehmen diese Patenschaften, inzwischen sind es über 40.
Gedenkveranstaltungen an der KLS
Regelmäßig finden Gedenkveranstaltungen unter Beteiligung der Schulgemeinschaft statt – anlässlich der Verlegung neuer Stolpersteine, jährlich zum Gedenken an die „Reichspogromnacht“ und zu anderen Gelegenheiten.
Zuletzt wurde im November 2024 das Gedenken an die „Reichspogromnacht“ mit der Verlegung von zehn neuen Stolpersteinen kombiniert. An der Gestaltung dieser Veranstaltung war ein Drittel der Schülerschaft aktiv beteiligt.
Kooperationen
Die KLS arbeitet eng mit dem Historischen Archiv und dem „Gedenkort Jawne“ zusammen, ist Partnerschule des NS-Dokumentationszentrum und offizielle Kooperationsschule des WDR-Projekts „Stolpersteine NRW“.
Diese Kooperation ist für alle Beteiligten von großem Nutzen. Archiv, Gedenkort und NS-Dok unterstützen uns durch ihre Informationen, profitieren andererseits von unserem Erkenntnisfortschritt. Unsere Schüler:innen der KLS veröffentlichen ihre Beiträge in der App des WDR.
Darüber hinaus ist die KLS seit 2019 „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“
Kontakt zu Nachkommen
Im Zuge der Forschung ergeben sich Kontakte zu Nachkommen unserer ehemaligen jüdischen Schülerinnen. Inzwischen stehen wir in Kontakt mit mehr als zehn Familien in Deutschland, Frankreich, Groß Britannien, Kanada, USA, Chile und Israel.
Die Angehörigen unterstützen unsere Arbeit mit Anerkennung und Dankbarkeit, viele haben bereits die KLS besucht.
Gedenkfahrten
Gedenkstättenbesuche gehören an der KLS auch zum Programm regulärer Klassenfahrten. Vor allem aber gibt es für jeden Abiturjahrgang das Angebot einer freiwilligen Studienfahrt nach Krakau/Auschwitz.
Die Teilnehmer der letzten Fahrt 2024 haben ihre Erfahrungen in einer Sonderausgabe der Schülerzeitung mit der Schulgemeinschaft geteilt.
Auszeichnung (mit Bild)
Luises aktive Erinnerung und damit die jahrelange intensive Erinnerungsarbeit unserer Schüler:innen und dem verantwortlicher Lehrer, Herrn Dr. Dirk Erkelenz, wurden 2022 mit dem Deutschen Lehrkräftepreis und 2024 mit dem Obermayer Award prämiert.
(Videos Obermayer, Podcast Dt. Lehrkräftepreis)