Teenage dirtbag - oder wie Luise mit Lyrik und Gesang zu Tränen rührt

Dienstag, 9.04.2024, 19 Uhr, KLS, Raum E216-217 – eingeladen wurde zum „Wohnzimmerkonzert“ und so benannten es auch die handschriftlichen Schilder, die den Gästen den Weg dorthin weisen sollten. Doch was kann man sich darunter vorstellen, vor allem, wenn der Titel des Konzertes „teenage dirtbag“ lautet? Wenn wir das Cambridge Dictionary befragen, steht dort für dirtbag „an unpleasant person who has done something dishonest or unacceptable“ bzw. „a person who is dirty and untidy“. Beides können die aufgeregten Zuschauer:innen in dem wunderschön atmosphärisch gestalteten Raum nicht erkennen, vielmehr stimmungsvolles Licht, ein gemütliches Sofa, stylische Barhocker, viele Musikinstrumente und Mikros und vor allem junge Menschen, die in ihren Wohlfühlklamotten und Pyjamas auf ihre Interpretation des Titels des Wohnzimmerkonzertes warten.

Vorausgegangen waren dem Abend lyrische Texte eine*r/eines unbekannten Autor:in, die Herrn Knop, dem Organisator und Herz des „dirtbag“, gezeigt worden waren. Dieser konnte, so berichtet er in seinen einleitenden Worten vor dem Konzert, diese tiefgründigen Texte nicht im Schulalltag untergehen lassen und suchte nach einer Möglichkeit, diese passend zu performen. So arrangierte er um die von verschiedenen Leser*innen vorgetragenen Texte Musik, die – mal laut, mal leise – einen Rahmen schaffte, der vielmehr das Gefühl des „Teenagers“ als des „Dirtbags“ in den Vordergrund stellte. Ausdrucksstarke Worte über Liebe, Frausein, Hass, Wut, Unsicherheit, Abgrenzung wechselten sich mit Musik von den Beatles bis zu Radiohead, von Elton
John bis hin zu den Pixies und natürlich auch dem namengebenden Song von Wheatus ab. Die Interpretierenden von Text und Musik zeigten hierbei ein unglaubliches Talent, den Gästen in einer fast schon intimen Atmosphäre Einblicke in ihre Gefühlswelt zu gewähren. So wunderte es nicht, dass der Abend viel zu schnell vorüberging und neben standingovations auch viele Tränen flossen - nicht nur bei den Akteur:innen, sondern auch bei den Zuschauenden - vor Rührung, Ergriffenheit und Begeisterung.

Oh, yeah, dirtbag
No, she doesn't know what she's missin'
Oh, yeah, dirtbag
No, she doesn't know what she's missin'

Für alle, die das Wohnzimmerkonzert verpasst haben, sei also mit den Songzeilen gesagt: Ihr wisst nicht, was ihr verpasst habt!

Rip

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