Feli und Elisa unterwegs in Mexiko

Seit unserem letzten Bericht über den Austausch in Mexiko ist viel passiert, und wir möchten euch gerne von unseren neuesten Erlebnissen berichten.
Direkt nach der Veröffentlichung des letzten Berichts reiste Feli nach Cancún. Während es in Puebla noch 8 Grad hatte, landeten wir in Cancún bei 25 Grad und strahlendem Sonnenschein. Die Stadt hat uns sofort mit ihren riesigen Hotels am Strand und dem klaren Wasser beeindruckt. Besonders schön waren die Abende, an denen wir die Sonnenuntergänge am Strand genießen konnten.

Elisa verbrachte ihre Zeit in Querétaro, einer Stadt, die für ihre Weinreben bekannt ist. Die vielen kleinen, familiengeführten Weingüter waren sehr spannend, und es gab auch die Möglichkeit, leckere Traubensäfte zu probieren. In der Umgebung von Querétaro besuchte Elisa den Benal-Stein, ein beeindruckendes Naturdenkmal, das abends mit Lichtprojektionen in Szene gesetzt wurde. Als Souvenir nahm sie eine bunte „Maria“-Puppe mit, die sie an diese besondere Zeit in Mexiko erinnert. Die Religion spielt in Mexiko eine große Rolle, und das spiegelt sich auch im Alltag wider. In der Gastfamilie von Elisa wird beispielsweise jedes Mal, wenn sie eine Stadt verlassen, sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückweg, ein langes Gebet im Auto gesprochen. Auch vor dem Mittagessen wird oft ein Gebet gesprochen, um sich für das Essen und den gemeinsamen Moment zu bedanken.

Im Dezember reisten wir, Feli und Elisa, dann gemeinsam nach Mexiko-Stadt. Mit Felis Gastvater und ihren beiden Gastschwestern fuhren wir zusammen mit der Großfamilie im Familienbus. Insgesamt waren wir 15 Menschen, die gemeinsam diese Fahrt auf sich nahmen. Die Reise nach Mexiko-Stadt war unvergesslich, holprig und ein echt lustiges Gemeinschaftserlebnis. Dort besuchten wir mehrere Museen und erfuhren viel über Mexikos Geschichte. Besonders beeindruckend war der Besuch eines prunkvollen Schlosses, das heute als Museum genutzt wird. Natürlich durfte auch die mexikanische Küche nicht fehlen, Elisa probierte Enchilados, während Feli Mangos mit Tajin genoss.

Kurz darauf reiste Feli in den Winterferien mit ihrem Gastvater und ihren Gastschwestern im Nachtbus nach Chiapas, in die Heimat des Vaters. Die Reise war lang, insgesamt 10 Stunden, aber sie war es definitiv wert. Dort angekommen, durften wir bei der Schwester des Vaters wohnen. Über Weihnachten war die ganze Familie versammelt, da auch die Kinder, die sonst für ihr Studium in anderen Städten leben, zu Besuch kamen. Es war eine tolle Gelegenheit, das Leben der Familie vor Ort kennenzulernen. An Heiligabend nahmen wir an einem Umzug teil, der uns zu einer kleinen Kapelle auf einem Hügel führte. Dort nahmen wir am Gottesdienst teil, und es gab für die Kinder Süßigkeiten und für alle Erwachsenen Mahlzeiten, ganz unabhängig vom sozialen Status.
Elisa verbrachte Silvester in Acapulco, einer Küstenstadt, die für ihre Strände und tropische Atmosphäre bekannt ist. Sie genoss die schönen Wellen und die entspannte Atmosphäre. An Ständen kann man zudem frische Kokosnüsse kaufen und süße Kokosnuss-Spezialitäten probieren, die sehr lecker sind. Zu Silvester gibt es in Mexiko die Tradition, 12 Trauben zu essen, jede steht für einen Wunsch fürs neue Jahr. Manche Mexikaner machen es noch spielerischer, indem sie ihre Wünsche auch nachstellen, wer sich mehr Reisen wünscht, rennt mit einer Tasche eine große Runde, als würde er schon auf seiner nächsten Reise sein.

Ein weiteres Highlight war die Teilnahme an „La Quema de la Judas“ am 5. Januar, einer Tradition, bei der eine große Puppe verbrannt wird, um das Böse des alten Jahres zu vertreiben. Und natürlich feierten wir auch den Tag der Heiligen Drei Könige am 6. Januar mit dem traditionellen „Roca de Reyes“, einem Gebäck, in dem kleine Figuren versteckt sind. Wer eine Figur findet, muss für alle Tamales kaufen – eine mexikanische Spezialität aus Maisteig.
Die Zeit in Mexiko war eine unglaubliche Erfahrung, die uns viele neue Eindrücke und Erinnerungen beschert hat. Neben all den neuen Erfahrungen hat sich auch unser Spanisch durch den täglichen Kontakt mit den Gastfamilien deutlich verbessert. Wir haben viel über die Kultur gelernt, neue Traditionen kennengelernt und vor allem das Leben mit unseren Gastfamilien genossen. Dieser Austausch hat uns nicht nur das Land nähergebracht, sondern auch gezeigt, wie wertvoll es ist, andere Kulturen hautnah zu erleben.

Feli & Elisa, EF

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