Linker liest

„Y-Game“ - das klingt nach einem spannenden Jugendbuch, aus dem viele der versammelten Neuntklässlerinnen und Neuntklässler während unserer Luise liest-Stunde gerne einen Auszug gehört hätten: Sind da wirklich Kinder verschwunden, entführt, die in Not sind und gerettet werden müssen?  Auch Christian Linkers neuester Jugendroman „Dschihad Calling“ verspricht eine aufregende Geschichte.

Aber die Mehrheit der Jugendlichen aus unseren 9. Klassen wollte etwas aus „Blitzlichtgewitter” hören. Eine Geschichte über Verrat und Vertrauensbruch, über Fotos, die nicht vor aller Augen erscheinen sollten, über Bilder, die Menschen so verletzen können, dass sie nur noch verschwinden wollen. Wie lebt es sich damit? Wie geht es weiter? Gibt es eine Möglichkeit der Wiedergutmachung? Gut wird es nicht wieder, sagt Becca, das Mädchen, dessen Fotos nun alle kennen. Aber tun könne Fabian schon etwas, erklärt sie ihm. Der Autor lässt uns noch wissen, dass Fabian ganz plötzlich ein fürchterlicher Schwindel packt, dann klappt er das Buch zu.

Die gespannt zuhörenden Jugendlichen hätten gerne noch länger vorgelesen bekommen. Dass das Buch in der Schulbücherei ausgeliehen werden kann, ist nur ein schwacher Trost. Zum Glück steht Christian Linker aber noch für Fragen bereit. Und wir erfahren unter anderem: Seit zehn Jahren widmet er sich ausschließlich dem Schreiben; sein bestverkauftes Buch (aus dem wir einen Auszug hörten), ist nicht sein liebstes; das Schreiben hat ihn immer begleitet und macht ihm viel Freude; gerne würde er einen seiner Romane als Film sehen; das meiste Aufsehen erregte bislang der Jugendroman „Dschihad Calling“; rund 600.000 Bücher hat er insgesamt schon verkauft, aber, nein, Millionäre werden nur die wenigsten Schriftsteller.

Zufriedenheit stellt sich trotzdem auf beiden Seiten ein: Beim Autor Linker, der nicht zum ersten Mal gerne unseren Jugendlichen vorgelesen und erzählt hat, aber auch bei den Jugendlichen, die heute einmal mehr erfahren durften, wieviel Unerwartetes zwischen zwei Buchdeckel passt.

Herzlichen Dank an den Förderverein, der uns diese andere „Luise liest“- Stunde ermöglichte!

KG

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