Das war „Mit allen Wassern gewaschen“!

Ein vorweihnachtlicher Abend in der Kölner Innenstadt. Überall riecht es nach gebrannten Mandeln, Glühwein und Bratäpfeln, es rascheln die Einkaufstüten, man hört Schritte und Gespräche von Menschenmassen, die sich durch die engen Weihnachtsmärkte drängen. Einige Menschen jedoch suchen ein Gebäude auf, das auf den ersten Blick nicht besonders einladend wirkt: ein dunkles Gebäude umgeben von Baugerüsten, hinter den Fensterscheiben grell anmutendes Neonlicht. Das PZ (Pädagogische Zentrum) erscheint erst einmal unweihnachtlich, um nicht zu sagen, ungemütlich. Und doch spürt man eine ganz besondere Energie an diesem Abend. Freudiges Wiedersehen einiger Gäste auf der einen Seite, angeregte Gespräche am Buffet und auf den Plätzen, aufgeregte Vorbereitungen auf der anderen Seite, Lampenfieber, Vorfreude, Spannung… dann geht das Licht aus und alles ist wie verwandelt.

Kasia Köster hat, unter tatkräftiger Mithilfe des Special-Guest Rolf Stiegel, mit Hilfe engagierter Schüler*innen, Kolleg*innen, Eltern und Musiker*innen ein kleines Vorweihnachtswunder vollbracht. Ein Abend zum Thema Wasser, was abwechslungsreicher nicht hätte sein können: Geboten werden Pop-Songs, Schlager, Kinderlieder und Gospel, die Spannbreite von Solo-Stücken zu Ensembles bis hin zu ganzen Chören, mal überraschend angestimmt aus der Mitte des Publikums, mal von der Bühne aus, mal nachdenklich stimmend, mal unterhaltsam, immer leidenschaftlich. Das Thema des Abends ist Wasser und Frau Köster und Herr Stiegel haben alle möglichen Quellen bemüht, um Texte zu finden, die passend zur Musik vorgelesen werden. So steht die Rahmenrichtlinie der EU neben Einstein-Zitaten, es folgen Auszüge aus dem Faust, der Bibel, dem Schimmelreiter, Gedichte von Goethe, Eichendorff, Krüss, Erhardt… das Publikum nimmt es dankend an. Der besondere Clou: Selbst während der Pause gibt es Programm. Es gibt Wasser zu kaufen, und auch Bücher zum Thema, selbst die Programmzettel sind in blau gehalten.

Der Abend ist ein voller Erfolg. Ich kann mich, als Zuschauer, nur in Demut verbeugen, während mein Herz vor Begeisterung eine innere La-Ola-Welle macht. Unmöglich alle Beteiligten hier namentlich zu erwähnen, unmöglich auch einzelne Akteure besonders hervorzuheben. Was wir an jenem Abend geboten bekommen, ist wahrlich ein Adventskalender im Großformat: jede einzelne Performance ein eigenes Türchen, hinter dem sich ein eigenes kleines Juwel verbirgt.

Vielen herzlichen Dank für diesen wunderbaren Abend.

S. Knop

 

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